“The role of leaders in an agile environment is to create an environment where teams can be successful. They must provide the vision and remove obstacles, but trust the teams to deliver.”
Mike Cohn
🤝 Warum mir Agile Leadership am Herzen liegt
In meiner ersten Festanstellung hatte ich völlige Freiheit in meinem Tun. Ich konnte mich als Neuling jederzeit ausprobieren. Kam ich nicht weiter, fragte ich Kollegen, die hilfsbereit waren und mich unterstützten. Alle meine Aufgaben konnte ich innerhalb des Teams selbst organisieren. Niemand machte mir dort jemals Vorschriften, wie ich zu sein habe. Es gab einen professionellen Anspruch, dem ich folgte und den ich auch vertrat. Es gab Werte, die unausgesprochen waren, aber dennoch geteilt wurden. Hätte man damals schon agiles Arbeiten gekannt, hätte man das, was wir dort machten, vermutlich so bezeichnet.
Doch dann kam nach einigen Jahren eine Fusion mit einem unserer größten Konkurrenten. Zwei Kulturen trafen aufeinander. Chefs wurden entlassen, degradiert oder durch Führungskräfte des Fusionspartners ersetzt. Die Stimmung war auf dem Tiefpunkt angekommen, und man verwandelte ein Schnellboot in einen Dampfer. Es war Zeit für mich zu gehen. Doch dieser „alte“ Arbeitgeber hatte mich regelrecht „verdorben“ – im positiven Sinne. Mit nur wenigen Ausnahmen traf ich in meinem weiteren Berufsleben, ob als Angestellter oder Berater, auf ähnliche Unternehmenskulturen.
In meiner späteren Zeit als Führungskraft erlebte ich immer wieder eine Inkonsistenz zwischen meinen Überzeugungen und den Erwartungen an mich. Ich war nicht im Einklang mit meinen Vorgesetzten. Immer dann, wenn ich dachte, auf dem richtigen Weg zu sein, wurde mir ein Coaching oder ein Assessment Center verordnet, mit dem Ziel, mich zu beeinflussen, Dinge zu tun, die ich nicht wollte und mit denen ich mich nicht identifizieren konnte. Fragen wie „Bin ich falsch?“ und „Ist meine Vorstellung von Führung eine komplette Illusion?“ beschäftigten mich immer wieder.
Es dauerte eine Weile, bis ich diese Eindrücke für mich verarbeiten konnte. Heute weiß ich, dass es unterschiedliche Vorstellungen von Führung und verschiedene Perspektiven darauf gibt. Meine ist eine davon, und sie ist für mich und einige andere Menschen richtig. Meine Ansicht ist richtig. Ich bin richtig. Es gibt mittlerweile Unternehmen, die durch einen kompletten „Mindswitch“ ihr Führungsmodell umgestellt haben und nun werteorientiert und sinnstiftend agieren – und damit sehr erfolgreich sind.
Als Führungskraft ist es entscheidend, dass Du Dich selbst und Deine eigenen Werte reflektierst. Du musst Dir die Frage stellen, ob das Unternehmen, in dem Du arbeitest, wirklich zu Dir passt und warum das so ist. Als Führungskraft gestaltest Du das Umfeld, in dem bzw. indem Du führst, in einem gewissen Rahmen. Du trägst dazu bei, dass dieses Umfeld sowohl für die Mitarbeiter als auch für Dich selbst im Einklang ist.
Für einen Vertreter der Generation X, der mit anderen Führungsprämissen aufgewachsen ist, war es ein langer Weg bis hierhin. Dennoch bin ich froh, diesen Weg gegangen zu sein.
Meine Vision ist, dass Menschen morgens aufstehen und sich auf ihre Arbeit freuen, weil sie sie jeden Tag beflügelt sind und sie sich mit ihrer Profession selbstverwirklichen dürfen. Sie sehen einen Sinn darin und identifizieren sich mit den Werten der Organisation, in der sie arbeiten.
Die Erfahrungen und Bücher von Anselm Grün, Bodo Janssen, Detlef Lohmann, Jurgen Appelo, Frederic Laloux, den Musterbrechern (Stefan Kaduk, Dirk Osmetz, Hans Wüthrich) und vielen anderen haben mir gezeigt, dass diese Vision erstrebenswert und nicht unrealistisch ist.
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